Joachim Heusinger von Waldegg
Signaturen der ModerneZeichen – Schrift – Kontext
Hrsg. v. Margrit Brehm, erschienen im
Ernest Rathenau Verlag, Karlsruhe 2016
416 Seiten, Text deutsch, Register,
ca. 800 Abbildungen, Softcover mit
PVC-Umschlag, 254 × 175 cm, 1510 gr.
ISBN 978-3-946476-00-9
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Zum Autor: Joachim Heusinger von Waldegg, geb. 1940, studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Soziologie in Aachen, Köln, Den Haag, Hamburg, Tübingen und Saarbrücken.
Von 1970 bis 1984 arbeitete er als Ausstellungsmacher für das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, die Hamburger Kunsthalle, das Rheinische Landesmuseum, Bonn, und die Kunsthalle Mannheim.
Von 1984 bis 2006 war er Professor für Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste im Karlsruhe und unterrichtete als Gastdozent in Stockholm und Porto.
Die Signatur, die Unterschrift des Künstlers, ist viel mehr als ein Markenzeichen und Symptom des Warenstatus des Kunstwerks:
Als eines der kleinsten Zeichen liefert sie oft, bisweilen in Form einer eigenen artistischen Einlage, den Schlüssel zum ganzen Bild.
Auf die tradierten Inhalte und Erscheinungsformen der Signatur hat die Kunst seit der Moderne kritisch reagiert.
Die Ursachen liegen im veränderten Selbstverständnis der Künstlerinnen und Künstler, im wachsenden Konkurrenzdruck durch die großen Ausstellungen
und nicht zuletzt in der inneren Verfassung des Bildes selbst. Seit Marcel Duchamps signierten Ready-mades wird aus dem Namenszeichen ein konzeptueller Faktor,
der den Autor zu einer Frage der Definition macht. Die historische Bedingtheit der Signatur, ihre Untrennbarkeit von Veränderungen in der Produktion und Rezeption von Kunst,
erklären auch die Entwicklung neuer Formen des Signierens wie die gestempelte, multiplizierte oder die durchgestrichene Signatur, die die Autorschaft in der Schwebe halten.
Joachim Heusinger von Waldegg geht den Veränderungen des Signaturzeichens im Detail und in wechselnden Kontexten nach und verfolgt dessen Weg von der Marginalie
zur Selbstthematisierung als Sujet. Gezeigt wird, wie das Signaturzeichen – analog zu Umberto Ecos Begriff des „offenen Kunstwerks“ – in seiner Statik durch das
dekonstruierende Verfahren aufgebrochen wird und in dynamische Beziehungen zur Bildstruktur und zu anderen Schriften im Bild tritt.
Fast 800 Abbildungen veranschaulichen die formalen und inhaltlichen Verschiebungen in den unterschiedlichen zeitlichen und stilistischen Kontexten.
Individuellen Strategien, Wandlungen und Brüchen im Werk einzelner Künstler und Künstlerinnen gilt dabei ebenso die Aufmerksamkeit
wie den Variationen und Innovationen im Umgang mit dem Autorenzeichen.